Foto: Antje Wörmann

#ProHeilpraktiker: Rekordzahl von Teilnehmenden bei Online-Petition zum Erhalt des Heilpraktikerberufs

Über 200.000 Bürgerinnen und Bürger setzten mit ihrem Statement an die Politik ein klares Zeichen #ProHeilpraktiker.

Die Online-Petition #ProHeilpraktiker zum Erhalt des Heilpraktikerberufs hat sich innerhalb weniger Wochen zu einer der erfolgreichsten Change.org-Petitionen im Sektor „Gesundheit“ entwickelt.

Die Kampagne startete im November 2019. Das Motto der Petition:
Für Ihre Therapiefreiheit. Für Ihr Selbstbestimmungsrecht als Patient. Für eine freie Berufsausübung des Heilpraktikers.

Über 200.000 Bürgerinnen und Bürger machten mit und setzten mit ihrem Statement an die Politik ein klares Zeichen #ProHeilpraktiker.

In der Petition wird der Erhalt des Heilpraktikerberufes und seines Kompetenzspektrums gefordert: „Er (der Heilpraktikerberuf) muss als freier Heilberuf bewahrt und unterstützt werden! Wir treten ein für ein freies Miteinander der HeilpraktikerInnen mit allen therapeutisch Tätigen zum Wohle der PatientInnen!“

 

Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker leisten unverzichtbaren Beitrag

Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker sind wichtig für das deutsche Gesundheitswesen. Sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag, weil sie das Angebot der kassenärztlich-universitären Medizin sinnvoll ergänzen durch die ganzheitlich-komplementäre Heilkunst und Naturheilkunde – und zwar ganz ohne die Gesetzlichen Krankenkassen zu belasten. Es geht bei der Behandlung kranker Menschen nicht um ein „entweder – oder“, sondern um ein „sowohl – als auch“! Bürgerinnen und Bürger haben dies erkannt und fordern die Wahrung von freier Therapeuten- und Therapiewahl und die freie Berufsausübung für Angehörige des Heilpraktikerberufs.

Bildquellen: © Antje Wörmann und Change.org

Frau fühlt sich wie neu geboren

Kneipps Wissen ist überraschend aktuell

Die Gesundheitslehre des vor 200 Jahren geborenen Pfarrers Sebastian Kneipp ist heute überraschend aktuell, auch und gerade in der Corona-Pandemie.

Nicht nur in Bad Wörishofen, der Heimat von Pfarrer Kneipp, werden Patienten, die unter schweren Folgen einer Corona-Erkrankung leiden, unter anderem mit Kneipps Methoden behandelt. Wasser, Pflanzenheilkunde, Bewegung, Ernährung und eine geordnete, also balancierte Lebensweise – das sind die fünf Säulen der Kneipp´schen Lehre. Heute wissen die meisten von uns, welche Faktoren zum gesunden Lebensstil gehören. Doch im Alltag wird dieses Wissen oft nicht umgesetzt. Das aktuelle Gedenken an Pfarrer Kneipp kann Anlass sein, die eigene Lebensführung unter die Lupe zu nehmen. Viele Menschen bewegen sich seit Monaten deutlich weniger, essen mehr Ungesundes und fühlen sich überfordert von Homeschooling, sozialer Isolation und existenziellen Sorgen. Einfache Kneipp-Maßnahmen können helfen, seelisch und körperlich gesund zu bleiben.

Kneipp war Menschenfreund, „Kräuterpfarrer“ und Wasserheilkundiger und behandelte im Laufe seines Lebens Abertausende Patienten. Er ist eine der prägenden Persönlichkeiten der Naturheilkunde und weltweit populär, seine Gesundheitslehre sogar immaterielles Kulturerbe der UNESCO.

„Dabei war Kneipp kein studierter Mediziner, sondern heilkundiger Laie. Er liebte die Menschen und wollte ihnen helfen. Im Laufe seines Lebens wurde er wegen seiner damals umstrittenen Methoden mehrere Male angezeigt und vor Gericht gebracht. Lebte er heutzutage, würde er wahrscheinlich eine Heilpraktikerausbildung und die Überprüfung beim Gesundheitsamt machen und eine Praxis eröffnen. Damals gab es diese Möglichkeit noch nicht.“ erklärt Elvira Bierbach, Heilpraktikerin vom Sprecherteam der Gesamtkonferenz Deutscher Heilpraktikerverbände und Fachgesellschaften.

Ihr Kollege Christian Blumbach ergänzt: „Wir Heilpraktiker setzen generell auf die Selbstheilungskräfte der Natur. Aufgrund des Infektionsschutzgesetzes behandeln wir keine akute Corona-Erkrankung! Wenn jemand jedoch nach der Erkrankung nicht so recht auf die Beine kommt, dann können Kneipps bewährte Methoden sehr hilfreich sein. Vielen unserer Patienten, aber im Grunde jedem Menschen können wir Kneipps Empfehlungen nur ans Herz legen.“

Die Heilkraft von Bädern und Güssen trägt zur Harmonisierung des Immunsystems bei – nicht nur in besonders fordernden Zeiten. Eine geordnete Lebensweise, in der sich Anspannung und Entspannung abwechseln, ist elementar für die Vorbeugung von Stresserkrankungen und eine gesunde Körperabwehr. Ein Waldspaziergang tut Seele und Körper gut. Schon ein kurzes Armbad zeigt uns: Wasser vitalisiert. Die berühmten kalten Güsse kosten zuerst Überwindung. Doch wer ihre belebende und kräftige Wirkung kennt, mag sie nicht mehr missen. Doch nicht immer ist kaltes Wasser angezeigt!

Viele haben nach einer überstandenen Corona-Erkrankung ein deutlich gesteigertes Bedürfnis nach Wärme. Hier sind eher durchwärmende Kneipp-Anwendungen sinnvoll wie Fuß- und Vollbäder oder Leberwickel, auch mit Kräuterauflagen wie Schafgarbe. Wer nach einer Corona-Erkrankung geschwächt ist, kann so ergänzend zur ärztlichen oder heilpraktischen Behandlung für sich selbst zuhause viel tun. Kranke Menschen sollten sich mit ihren Behandlern absprechen, um die jeweils angezeigten Kneipp-Anwendungen sachgerecht durchzuführen.

Informationen zu Pfarrer Kneipp und seinem Lebenswerk findet man im Internet – beispielsweise beim Kneipp-Bund e.V. – oder in zahlreichen Büchern. Kneipps Standardwerk „So sollt ihr leben!“ ist 132 Jahre nach Erscheinen immer noch ein Bestseller.

Bierbach resümiert: „In diesen Tagen von Kneipps 200. Geburtstag ehren wir sein Andenken. Es würde ihm am besten gerecht werden, wenn wir möglichst viele seiner Erkenntnisse tagtäglich aufs Neue in unseren Alltag integrieren. Das würde ihm gefallen: Mit im besten Sinne einfachen und natürlichen Maßnahmen gesund bleiben oder wieder fit werden.

Bildquelle: © Gesamtkonferenz

© iStock.com/sololos

Heilpraktiker sind bunt – nicht braun!

Die Gesamtkonferenz Deutscher Heilpraktikerverbände und Fachgesellschaften distanziert sich einstimmig und ausdrücklich von allen diskriminierenden, nicht-demokratischen, antisemitischen, rassistischen und radikalen Aussagen und Handlungen von Einzelpersonen oder Gruppierungen sowie von sogenannten Coronaleugnern.

Die Heilpraktikerschaft ist weltoffen. Wir praktizieren mit Methoden aus verschiedensten Kulturen und Weltanschauungen. Die Angehörigen unseres Berufsstands sind genauso vielfältig wie unsere Patientinnen und Patienten. Uns alle verbindet das Vertrauen in die Heilkraft der Natur.

Im Mittelpunkt unseres Wirkens steht der kranke und leidende Mensch, unabhängig von Lebensalter und Sozialstatus, Abstammung und Herkunft, Geschlecht und sexueller Ausrichtung, Religion und Weltanschauung.

Humanität, Wertschätzung, Respekt und Menschenliebe bilden die Grundlage unserer Arbeit. Deshalb setzen wir ein klares Zeichen:

Heilpraktiker sind bunt, nicht braun.

Gesamtkonferenz Deutscher Heilpraktikerverbände und Fachgesellschaften

Bildquelle: iStock/sololos